Zeit für Lebensretter:innen

Story meiner Stammzellspende

Annika berichtet von ihren Erfahrungen rund um die Stammzellspende und warum sie sich eigentlich registriert hat.
Annika ist eine Stammzellspenderin und posiert vor dem VKS Büro in Dresden. Sie wirkt sehr glücklich.
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25.08.2023

"Wenn ich mir vorstelle, dass man die Möglichkeit hat, ein Menschenleben zu retten, ist der Aufwand, den ich durch die Spende hatte, klein im Gegensatz zu den Strapazen des Empfängers."

Von der Registrierung bis zur Spende

"Meinem genetischen Zwilling wünsche ich ganz viel Kraft und Stärke im Kampf gegen den Krebs. Ich hoffe, dass ihm meine Stammzellen helfen können und er so den Krebs besiegen kann. Natürlich drücke ich ihm ganz fest die Daumen, dass die Spende erfolgreich ist und er wieder gesund wird."

Annika hat es getan und ist durch eine Stammzellspende zur Lebensretterin geworden. Dabei hat sich die junge Lehrerin mit ihrem 18. Lebensjahr registriert: "Ich habe mich vor 6 Jahren bei einem Spendenaufruf für ein Kind registrieren lassen. Ich war da gerade 18 Jahre und wollte die Möglichkeit nutzen, als junger und gesunder Mensch jemandem zu helfen. Als der Anruf vom VKS kam, war es für mich erstmal sehr überraschend zu hören, dass ich als Spenderin infrage komme. Es hat dann ziemlich lange gedauert, bis die tatsächliche Freigabe erfolgte. Ich habe sogar erst eine Mail bekommen, dass die Reservierung für den Patienten vorerst aufgehoben wird. Einen Tag später kam dann doch der Anruf, dass ich für ihn spenden kann. Das hat mich sehr gefreut, dass die ich die Möglichkeit erhalte, einem anderen Menschen zu helfen."

Je nach Gesundheitszustand der betroffenen Person, kann es manchmal dauern, bis es zur tatsächlichen Spende kommt. Es variiert zwischen Tagen, Wochen oder Monaten. Doch wenn es so weit ist, geht alles schnell. Gemeinsam mit deinem VKS-Buddy werden alle Termine für die Voruntersuchungen und der eigentlichen Spende geplant. Alles erfolgreich? Super, dann steht die Stammzellspende an. Zur Vorbereitung auf die Spende wird 5 Tage im Vorfeld ein Medikament gespritzt, welches den Prozess unterstützt, dass die Stammzellen in das Blut ausgeschwemmt werden.

Wie ging es dir denn während der Spende?

"Mir ging es während der Spende gut, die Nebenwirkungen von dem Medikament, dass ich vorher nehmen musste, sind auch weniger geworden. Es wurde sich sehr gut um mich gekümmert und die Zeit verging doch schneller als gedacht. Vor allem die Tage vor der Spende und während Spende selbst habe ich mir oft Gedanken über den Empfänger gemacht, wie wird es ihm wohl gehen und werden ihm die Stammzellen helfen können? Ich war natürlich auch sehr erleichtert, als dann nach den 5 Stunden alles geschafft war und gut funktioniert hatte."

Bei einem gemeinsamen Mittagessen berichtete sie von ihren Erlebnissen als Stammzellspenderin und wir überlegten gemeinsam, wie es jetzt wohl ihrem genetischen Zwilling geht. Dabei ging es auch um die Fragen: Wie kommen die Stammzellen jetzt zur betroffenen Person? Darf ich Kontakt mit ihm haben? Wie läuft das alles ab?

Darüber sprachen wir viel, doch kurz zusammengefasst: Die Stammzellen werden nach der Spende innerhalb weniger Tage per Stammzellkurier zur Transplantationsklinik gebracht. Dabei werden sie niemals aus den Augen gelassen und egal wo das Ziel auf der Welt ist, schnellstmöglich hingebracht. Dann heißt es Daumen drücken, dass die gesunden Zellen ihre Arbeit gut meistern. Nach 3 Monaten kann eine Anfrage nach dem Gesundheitszustand des Empfängers bei uns gestellt werden und wir können dir ein kleines Update geben. In den meisten Ländern könnt ihr euch auch anonyme Briefe schreiben. Ganz besonderes Highlight: Wenn beide Seiten es wollen (und die gesetzlichen Richtlinien es erlauben) könnt ihr nach 2 Jahren Kontaktdaten austauschen und euch persönlich kennenlernen.

Annika bei ihrer Stammzellspende angeschlossen an die Apherese Maschine

Was möchtest du unentschlossenen Menschen noch sagen?

"Ich kann gut verstehen, wenn Menschen unentschlossen sind zu Spenden oder sich zu Registrieren, aber ich würde es immer wieder tun. Wenn ich mir vorstelle, dass man die Möglichkeit hat, ein Menschenleben zu retten, ist der Aufwand, den ich durch die Spende hatte, klein im Gegensatz zu den Strapazen (Chemotherapie, Bestrahlung ...), die ein an Leukämie erkrankter Mensch durchstehen muss. Ich freue mich einfach, dass ich womöglich jemandem helfen konnte. Am Anfang war ich sehr aufgeregt, aber durch gute Aufklärung über die Verfahrensweisen der Spende, konnten meine Bedenken geklärt werden. Auch die Spende an sich war weniger schlimm als erwartet (ähnlich wie eine Plasmaspende, aber kräftezehrender)."

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