Zusammentreffen

Ich habe ein Leben gerettet und dazu noch einen Freund gewonnen!

Stammzellspenderin Melanie erzählt von ihrem Weg zur Lebensretterin
Stammzellspenderin Melanie trifft ihren genetischen Zwilling Michael zum ersten Mal. Es ist ein magischer Moment. Sie strahlen sich beide voller Freude an.
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13.01.2022

Wenn sich nach 2 Jahren der Anonymität Spender:in und Empfänger:in kennenlernen dürfen, ist das ein unglaublich einmaliger Augenblick. Unsere Spenderin Melanie nimmt euch auf ihrer Reise zur Superheldin und dem Treffen mit ihrem genetischen Zwilling mit. Das ist ihr Bericht.

„Als ich vor mittlerweile fast 3 Jahren den Brief vom VKS im Briefkasten fand, konnte ich nicht im Geringsten erahnen, welche Reise nun startete. Erst einige Monate vorher hatte ich mich gemeinsam mit einem Kommilitonen „einfach mal so“ in der Stammzelldatenbank registrieren lassen.

Zwischen „Sie kommen als Spenderin in Frage“ und dem Tag, an dem ich mich auf dem Stuhl im Uniklinikum wiederfand, vergingen einige Wochen, in denen ich die Auswirkungen der Spende kaum realisierte. Dieses Gefühl hat sich auch in den 2 Jahren danach kaum geändert, doch plötzlich nahm das Ganze Gesicht an.

Nach der Diagnose ist alles wie im Film

Ich lernte Michael kennen, erst über Briefe und Mails, dann am 16. Oktober 2021 persönlich. Auch vor diesem Treffen machte ich mir wenig Gedanken und wunderte mich etwas über Mandas Frage (, ob ich denn aufgeregt sei. Spätestens als Michael mit einem Blumenstrauß und glasigen Augen vor mir stand, wurde es mir so langsam klar. Im Gegensatz zu mir hat er sich viele Gedanken rund um das Treffen gemacht und war ziemlich aufgeregt. Wen wunderts – ihm war natürlich ganz klar, was die Spende bedeutete. Er berichtete von seiner Diagnose, der Zeit im Krankenhaus und seiner Familie. Ein sportlicher Mann, der nicht aufgab und sich seinen Hometrainer ins Krankenhaus bringen ließ – um dort sogar noch seinen Rennradsattel draufzuschrauben. Ein Mensch, der sich selbst sein Leben lang sozial engagierte und mitten im Berufsleben stand, als ihn die Diagnose ereilte. Und ein Vater von vier Kindern, die ihn bereits zum Opa machten.

Das Gespräch war emotionsgeladen und vertraut. Ich erfuhr, wie Michael meine Spende erhielt, kurz nachdem sein eigentlicher Spender abgesprungen war. Wie unsicher und schwierig diese Zeit für Michaels Familie war. Zum ersten Mal bekam ich ein Bild davon, wie es sich anfühlen muss, zu bangen und zu hoffen, dass die gespendeten Stammzellen anwachsen.

"Es fühlt sich noch immer anmaßend an, es auszusprechen. Aber ja, ich habe ein Leben gerettet. Und dazu noch einen Freund gewonnen, denn bald will ich Michael in seiner Heimat besuchen."

Im Nachhinein bin ich nur dankbar - dass ich spenden konnte, dass meine Stammzellen gepasst haben und dass Michael nun noch mehr Zeit mit seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln verbringen kann, denn das ist mit nichts aufzuwiegen.”

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