PRAKTIKUMSBERICHT

Von meinem Praktikum zur eigenen Schulaktion

Wie ich lernte, dass jeder Beitrag im Kampf gegen Leukämie zählt.
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10.05.2024

In meinem News-Beitrag erzähle ich, Rosa, von meinem Praktikum bei dem Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden bis hin zur Organisation einer Typisierungsaktion an meiner Schule. War das einfach? Nein, das war es wirklich nicht. Aber hat es sich gelohnt? Absolut!

Als ich mit meinem Praktikum anfing, wollte ich einfach nur sehen, was das alles ist und was da so passiert. Aber je mehr ich lernte und je mehr Menschen ich traf, die entweder gespendet haben oder eine Spende brauchten, desto wichtiger wurde mir das Thema. Diese Geschichten von echten Menschen haben mir gezeigt, wie wichtig und lebensrettend diese Spenden sein können.

Meine coole Zeit beim VKS

Anfang des Jahres 2023 galt es für mich, die Entscheidung zu treffen, wo ich mein sozial-diakonisches Praktikum in der neunten Klasse machen möchte. Über einen Aushang bin ich auf den Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden Dresden aufmerksam geworden und ohne genaue Vorstellungen was mich erwarten würde, fragte ich bei ihnen an, mein Praktikum dort für zwei Wochen zu absolvieren. Ohne Komplikationen traf ich mich das erste Mal zu einem Kennlerngespräch vor Ort und ganz schnell stand dann fest: Hier werde ich meine Praktikumszeit verbringen.

Ich wurde von Anfang an freundlich empfangen und durfte in vieles einen Einblick erhalten. In dieser Zeit habe ich unglaublich viel über die Themen Leukämie, Stammzell- und Knochenmarkspende, die Typisierung und Spenderbetreuung gelernt. Dinge von denen ich zu Beginn des Praktikums keine Ahnung oder noch nicht einmal gehört hatte. Nicht nur habe ich viel Theoretisches gelernt, ich durfte mich auch viel selbst einbringen und mitmachen. So hatte ich unter anderem die Möglichkeit während einer Stammzellspende zuzuschauen oder nach einer Spende mit dem Spender essen zu gehen und über ihre Erfahrung der Stammzellentnahme zu hören. Das war alles unheimlich interessant.

Schnell waren die zwei Wochen Praktikum vorbei und der normale Schulalltag begann wieder. Doch durch die vielen Erfahrungen und Einblicke hat das Thema an Wichtigkeit für mich gewonnen. Die Möglichkeit einem kranken Menschen mit den eigenen Stammzellen das Leben zu retten, faszinierte mich. Und je mehr ich meinen Freunden von meinen Erfahrungen erzählte, fiel mir auf, wie wenig Menschen über diese Möglichkeit oder generell über Leukämie und die Stammzellspende Bescheid wissen. So ging es mir ja selber einen Monat bevor.

Von der Idee zur Wirklichkeit: Meine erste eigene Aktion an meiner Schule

In der 10. Klasse war das nächste große Projekt die Facharbeit. Mit der Freiheit das Thema dieser selbst auszuwählen, kam mir die Idee über genau dieses Thema zu schreiben. Genauer gesagt über die Typisierung. Ich erinnerte mich an das Praktikum zurück, wo ich bei einer Typisierungsaktion an einer Fachhochschule teilhaben und mithelfen durfte. Am Ende des Praktikums redeten wir sogar über die Möglichkeit so eine Typisierungsaktion an meiner Schule zu machen. Zu der Zeit wirkte das für mich noch nicht so realisierbar, aber durch die Facharbeit, wo ein praktischer Teil einzubringen war, kam mir diese Idee gar nicht mehr so unvorstellbar vor. 

Ich begann mit ein paar groben Notizen und ging mit diesen zu meinem Schulleiter, um ihm die Idee vorzustellen. Nachdem ich eine grobe Zustimmung bekommen hatte, kontaktiere ich direkt den VKS. Sie waren direkt motiviert, mich zu unterstützen und zusammen begannen wir einen Plan auszuarbeiten, einen Termin zu bestimmen, Werbung zu machen und alles vorzubereiten. Nach nicht einmal einem Vierteljahr Planung und Organisation war es dann so weit. Am Montag, dem 11. März 2024, fast einem Jahr nach meinem Praktikum beim VKS, fand die Typisierungsaktion am Evangelischen Kreuzgymnasium Dresden statt.

Meine größte Sorge war, dass nicht viele Schüler kommen würden. Schließlich ging es mir größtenteils darum, dass sie über das Thema informiert und sensibilisiert werden. Doch diese Sorge war dann unbegründet. Es kam bestimmt die Hälfte aller Schüler der 10. bis 12. Jahrgänge. Das Zimmer war ganz schön vollgepackt. Und nachdem ein kleiner Vortrag über die ganzen Bedeutungen der Begriffe wie Typisierung, Stammzellspende und Leukämie vom VKS gehalten wurde, ging es los mit der Typisierung. 

Ich war total überrascht wie viele Schüler sich typisiert haben. Ganze 113 Menschen! Das hat mich sehr glücklich gemacht und mir gezeigt, dass sich die ganzen Vorbereitungen vollkommen gelohnt haben. Jetzt freue ich mich darauf, in zwei Jahren die Typisierungsaktion an meiner Schule wiederholen zu dürfen. Ich finde es großartig, dass sich der Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden so engagiert und wir zusammen die zu Beginn nur wage Idee verwirklichen konnten. Noch glücklicher bin ich, meinen Mitschülern Teile von dem, was ich im Praktikum gelernt habe, mitgegeben zu haben. Ich für mich selber kann nur sagen, dass ich das letzte Jahr eine unglaubliche Menge gelernt habe und es ein ganz schöner Glückstreffer war, mein Praktikum beim VKS gemacht zu haben.

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