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Hier bekommst du einen Einblick in die häufig gestellten Fragen rund um das Thema Stammzellspende. So erfährst du, wie einfach es ist, sich bei uns zu registrieren und Hoffnung zu schenken.

Das Piktogramm zeigt eine Glühbirne und zwei Sternchen neben der Lampe.
Deine Fragen zur Registrierung
Wer darf sich als potenzielle:r Spender:in registrieren?

Alle Lebensretter:innen zwischen 16 und 45 Jahren, die gesund sind und einen dauerhaften Wohnsitz in Deutschland haben, können sich kostenlos bei uns registrieren. Solltest du bereits in einer anderen Stammzellspenderdatei registriert sein, ist eine erneute Registrierung nicht notwendig.

Warum darf ich mich nur zwischen 16 - 45 Jahren registrieren?

Leben retten braucht Power, daher ist es besonders wichtig, dass deine Stammzellen jung und kräftig sind. Denn umso jünger du zum Zeitpunkt deiner Stammzellspende bist, umso höher sind die Genesungschancen deines genetischen Zwillings. 

Die meisten Stammzellspenden finden nämlich tatsächlich zwischen 18 und 25 Jahren statt! Damit wir dich also pünktlich zu deiner Volljährigkeit für die internationale Suche nach dem perfekten Match freischalten können, kannst du dich ab sofort bereits mit 16 Jahren als potenzielle:r Lebensretter:in bei uns registrieren. 

Keine Sorge, bis zu deinem 18. Geburtstag bleiben deine Daten sicher bei uns aufbewahrt. Deinen Spenderpass zum Weiterzeigen bekommst du aber bereits jetzt! 

Gibt es Ausschlusskriterien bei denen ich kein:e Spender:in sein darf? 

Es gibt einige Krankheitsbilder, bei denen du dich nicht als potenzielle:r Spender:in registrieren lassen kannst. Es dürfen keine gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen.

Gründe, die eine Aufnahme generell ausschließen:

  • Schwere Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
  • Schwere Lungenerkrankungen
  • Schwere Nierenerkrankungen
  • Schwere Erkrankungen der Psyche und des zentralen Nervensystems
  • Schwere Stoffwechselstörungen
  • Schwere chronische infektiöse Erkrankungen und Tropenkrankheiten
  • Infektion mit HIV, Hepatitis B oder C, HTLV, Syphilis
  • Schwere Erkrankungen des Autoimmunsystems und schwere chronische Erkrankungen
  • Schwere Erkrankungen des Blutes, des Blutgerinnungssystems, der Blutgefäße
  • Bösartige Erkrankungen (Krebserkrankungen)
  • Suchterkrankungen

 

Bei manchen Kriterien hängt der Ausschluss von der Ausprägung und der medikamentösen Einstellung ab. Da wir wissen, dass jeder Fall einzigartig sein kann, stehen wir dir gerne zur Seite. Gemeinsam können wir schauen, ob du dich als potenzielle:r Spender:in registrieren kannst bzw. registriert bleiben kannst. 

Melde dich unkompliziert bei uns: 

0351 / 563 776 - 80

Wie werde ich Spender:in?

Mit einem einfachen Wangenabstrich wirst du zum:r potenziellen Stammzellspender:in. Dabei gibt es unterschiedliche Anlaufstellen, um ins #teamlebensretter zu kommen: Ganz easy geht das online. Daten eingeben und die Wattestäbchen fliegen kostenlos zu dir nach Hause.

Im Labor werden anhand der Stäbchen deine Gewebemerkmale bestimmt und anschließend pseudonymisiert für den weltweiten Spendersuchlauf freigegeben.

Übrigens, durch unsere bundesweiten Aktionen und unser großes Unterstützernetzwerk bieten wir dir zahlreiche weitere Anlaufstellen, den Wangenabstrich vor Ort zu machen.

Wie geht es nach der Aufnahme in die Spenderdatei weiter?

Nach deiner Registrierung erhältst du ca. 4 Wochen später deinen Spenderpass. Nun stehst du allen erkrankten Menschen weltweit als potenzielle:r Stammzellspender:in zur Verfügung. Sobald es ein Match mit dir und einer:m Patient:in gibt, werden wir dich auf schnellstem Wege kontaktieren. 

Muss ich die Registrierungskosten selbst übernehmen?

Wir möchten weiterhin viele neue potenzielle Lebensretter:innen im Kampf gegen Blutkrebs finden. Da die Registrierung als Stammzellspender:in eine freiwillige Leistung ist, übernehmen wir die vollständigen Kosten deiner Registrierung. Jede:r einzelne hat allerdings die Möglichkeit, diese selbst zu finanzieren, denn für jede Registrierung fallen für uns Kosten in Höhe von ca. 40 € an. Wir sind über jede Spende dankbar und auch ein für dich kleiner Betrag ist für uns eine große Hilfe im Kampf gegen Blutkrebs.

Ich bin bereits in einer anderen Stammzellspenderdatei registriert. 
Ist eine erneute Typisierung notwendig?

Eine erneute Typisierung ist nicht notwendig, da alle Stammzellspenderdateien ihre Spenderdaten pseudonymisiert an ein zentrales Register (ZKRD) liefern. Dort wird tagtäglich überprüft, ob du ein passendes Match bist. Bis zu deinem 61. Geburtstag stehst du zur Verfügung, anschließend werden deine Daten gelöscht. Eine erneute Registrierung würde nur zu Dopplungen, unnötigen Kosten und Zeitverlust bei der Suche nach dem:der passenden Spender:in führen. Möchtest du darüber hinaus weiter im Kampf gegen den Blutkrebs helfen? Dann sprich uns gerne an und werde mit uns gemeinsam aktiv.

Sind meine Daten sicher?

Die Sicherheit deiner Daten ist uns besonders wichtig. Daher halten wir uns streng an die Datenschutzgrundverordnung. Deine persönlichen Daten liegen gesichert nur bei uns. Für die Transplantation entscheidende medizinische Daten werden pseudonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) weitergegeben. Bei der Löschung aus der Datei werden auch all deine Daten beim ZKRD gelöscht.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich spenden kann?

Nur 1 bis 2 % aller registrierten Spender:innen werden tatsächlich einmal Stammzellen spenden. Die gute Nachricht ist, solang du nicht gebraucht wirst, geht es deinem Zwilling gut.

Deine Fragen zur Spende
Welche Spendearten gibt es?

Es gibt zwei Arten, um Stammzellen zu spenden. In 90% der Fälle werden Stammzellen über die Armvene aus der Blutbahn gefiltert. In wenigen Fällen wird Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen (niemals aus dem Rückenmark). Welche Spendeart angewendet wird, hängt unter anderem vom Gesundheitszustand des:der Patient:in ab.

Wie läuft eine Knochenmark-/Stammzellspende ab?

Stammzellen können aus der Blutbahn (peripher) oder aus dem Knochenmark entnommen werden. In über 90% der Fälle erfolgt die Spende ambulant aus der Blutbahn und ähnelt einer Plasmaspende. Dabei erhältst du vier Tage lang ein Wachstumshormon, das hilft, deine lebensrettenden Zellen ans Blut abzugeben. Am 5. Tag werden sie dann mit einer Maschine aus deinem Blut gefiltert. Diese „Absammlung“ dauert 3 bis 5 Stunden.

In 10% der Fälle kommt es zur Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenkamm. Der Eingriff findet unter Vollnarkose in einem Klinikum statt.

Nur etwas 1% aller registrierten Spender:innen spenden überhaupt ihre lebensrettenden Zellen – ein „Match“ ist ein absoluter Glückstreffer. Daher brauchen wir so viele potenzielle Spender:innen wie möglich, um gemeinsam helfen zu können.

Welche Risiken oder Nebenwirkungen gibt es bei einer Spende?

Durch die medikamentöse Vorbereitung kannst du dich vor deiner Stammzellspende müde fühlen oder grippeähnliche Symptome verspüren. Diese sind mit leichten Schmerzmitteln gut zu lindern und klingen nach deiner Spende rasch ab.

Bei einer Knochenmarkspende besteht das allgemeine Narkoserisiko. Du wirst in diesem Fall aber kompetent aufgeklärt und die ganze Zeit medizinisch überwacht. Nach der Spende verspüren Spender:innen einige Tage lang einen Druckschmerz an den Punktierungen.

Wird mir bei einer Knochenmarkspende Rückenmark entnommen?

Ganz klar: Nein! Das ist ein Irrglaube, der sich leider hartnäckig hält, denn das Knochenmark wird schon immer aus dem Beckenkamm, durch eine Punktion, entnommen. Das passiert unter Vollnarkose und ist nur ein kleiner Eingriff.

Kann ich mir die Entnahmemethode aussuchen?

Welche Spendeart angewendet wird, hängt unter anderem vom Zustand des:der Patient:in ab und wird vom medizinischen Personal abgewogen. In den Vorgesprächen wird aber auch deine bevorzugte Art der Spende berücksichtigt.

Wo findet die Entnahme statt?

Wir arbeiten mit unterschiedlichen Partnerkliniken zusammen und finden individuell mit dir eine passende Entnahmeklinik in deiner Nähe. Sollte deine Anreise etwas länger werden, kümmern wir uns natürlich um die Fahrtkosten und organisieren dir eine schöne Übernachtungsmöglichkeit. Lebensretter:innen werden bei uns auf Händen getragen.

Wie bin ich als Stammzellspender:in versichert?

Deine Sicherheit und körperliche Unversehrtheit stehen für uns an erster Stelle. Daher wird für jede:n Spender:in eine vollständige Unfallversicherung abgeschlossen, welche eine Risikolebens- und Invaliditätsversicherung beinhaltet. Grundsätzlich besteht jedoch bereits ein gesetzlicher Versicherungsschutz, kurz GUV (Gesetzliche Unfallversicherung).

Dein Versicherungsschutz beginnt mit dem Tag der Voruntersuchung und endet mit einer Nachuntersuchung, die in der Regel sechs Monate nach deiner Spende stattfindet. Auf den Wegen zwischen deinem Wohnort und dem Entnahmeort bleibt der Versicherungsschutz ebenfalls erhalten.  

Ganz wichtig zu wissen: Für dich fallen keine Kosten an, wir übernehmen das für dich!

Wer zahlt meinen Verdienstausfall?

Damit du entspannt ein Leben retten kannst, muss natürlich dein Alltag abgesichert sein. Deshalb sprechen wir mit deinem:r Arbeitgeber:in und übernehmen deinen Verdienstausfall. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Reaktionen im Kolleg:innenkreis oft sehr positiv sind, wenn man zu einer Stammzellspende gebeten wird. Für die Spende entsteht in der Regel ein Arbeitsausfall von ein bis zwei Tagen. Bei einer Knochenmarkspende bist du circa zwei Tage im Klinikum und anschließend noch einige Tage zur Erholung zu Hause. Eine entsprechende Freistellungs- und Lohnerstattungsbescheinigung senden wir nach Rücksprache an deine:n Arbeitgeber:in.

Auch eine eventuell benötigte Kinderbetreuung organisieren wir dir gern, denn du sollst wissen, dass alles in bester Ordnung ist, wenn du zum:r Held:in wirst. Für deinen großen Tag darfst du dir selbstverständlich gern seelische Unterstützung durch eine Begleitperson holen. Diese ist an deinem Spendetag genauso abgesichert wie du.

Wer trägt die Kosten für meine Stammzellspende?

Wir bezahlen alle notwendigen Untersuchungen vor deiner Spende, die Fahrtkosten zu Voruntersuchungen und zur Spende selbst sowie deinen eventuellen Krankenhausaufenthalt. Ebenso werden die Kosten deines Verdienstausfalls, Reisekosten und andere nicht-medizinische Aufwendungen übernommen. 

Kann jemand aus der Familie spenden?

Nur ca. 1/3 aller Betroffenen findet eine:n passende:n Spender:in innerhalb der Familie. Das bedeutet, dass ein verwandtes Familienmitglied die gleichen Gewebemerkmale wie der:die Patient:in hat und eine Familienspende in Betracht kommt.  Wenn kein passende:r Familienspender:in zu finden ist, wird weltweit nach einem:r Fremdspender:in, mit weitgehend identischen Gewebemerkmalen, gesucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die HLA-Merkmale zweier fremder Menschen übereinstimmen, ist leider sehr gering. Umso mehr potenzielle Lebensretter:innen es gibt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit für die Betroffenen auf ein gesundes Leben.

Kann ich während der Schwangerschaft spenden?

Während der Schwangerschaft ist deine ganze Mama-Power für dein Baby gefragt. Daher kannst du dich auch während der Schwangerschaft als potenzielle Stammzellspenderin bei uns registrieren, kannst aber in dieser Zeit nicht spenden, denn wir schützen euch beide. Das gilt für die gesamte Schwangerschaft sowie Stillzeit bzw. wäre eine Spende erst 6 Monate nach der Geburt wieder möglich. Gib uns gern eine kurze Info, wenn du schwanger bist. Wir freuen uns mit dir und nehmen dich in diesem Zeitraum aus der internationalen Spendersuche. Anschließend wirst du automatisch wieder freigeschaltet und stehst als Lebensretterin zur Verfügung. Alles Gute für dich und dein Baby!

Können sich Spender:in und Empfänger:in nach der Transplantation kennenlernen?

Nach der Transplantation ist die Neugier groß, wie es dem Betroffenen geht und ob deine Stammzellen helfen konnten. Zwei Jahre lang könnt ihr euch anonym schreiben, danach ist es in vielen Ländern möglich, sich kennenzulernen.

Dann steht ein magischer Moment bevor. Gern sind wir auch dann an deiner Seite und helfen dir. Sprich uns gern an!

Bekomme ich für meine Stammzellspende Geld?

Die Stammzellspende ist freiwillig und unentgeltlich. Aber alle anfallenden Kosten, wie Anreise, Übernachtungskosten, Verdienstausfall etc. werden übernommen. Somit entstehen dir keine Kosten.

Deine allgemeinen Fragen
Was ist Blutkrebs? 

Blutkrebs ist ein Oberbegriff für Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen sich unreife Blutzellen unkontrolliert im Körper vermehren. Diese unreifen Zellen verdrängen die gesunden Blutbestandteile, sodass ein lebensbedrohlicher Zustand entsteht. Eine Stammzellspende kann helfen, Blutkrebs zu heilen.

Was sind Stammzellen? 

Die im menschlichen Blut vorhandenen weißen und roten Blutkörperchen und die Blutplättchen werden von Stammzellen im Knochenmark gebildet. Jede Stammzelle differenziert sich demnach weiter zu speziellen Blutzellen. Somit braucht sie jeder Mensch für die wichtigsten Funktionen im Körper. Stammzellen können einem kranken Menschen transplantiert werden, um neue, gesunde Blutzellen zu bilden. 
Wir alle tragen sie als Heilmittel in uns.

Was ist Knochenmark?

Das Knochenmark (nicht zu verwechseln mit dem Rückenmark) ist ein gelierartiges Bindegewebe, das die Hohlräume aller größeren Knochen ausfüllt (Beckenknochen, Oberschenkel, Brustbein und andere). Es ist der Ort der Blutbildung: Im Knochenmark entstehen rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen aus gemeinsamen Vorläuferzellen, den Stammzellen.

Was sind HLA-Merkmale?

Wir alle tragen sogenannte HLA-Merkmale (Humane-Leukozyten-Antigene) auf unseren Zellen. Sie werden zur Hälfte von Mutter und Vater vererbt und helfen unserem Immunsystem zu unterscheiden, was als körpereigen und körperfremd erkannt wird. Genau diese Merkmale müssen zwischen Spender:in und Patient:in übereinstimmen, damit es bei der Stammzelltransplantation nicht zu einer Abstoßungsreaktion kommt.

Übernimmt mein Zwilling meine Blutgruppe?

Die transplantierten Stammzellen bauen beim:bei der Empfänger:in ein komplett neues blutbildendes System auf. Demzufolge erhält dein Zwilling mit der Transplantation auch die für ihn neue Blutgruppe.

Was ist der CMV-Status?

Das Cytomegalie-Virus (CMV) gehört zu den humanen Herpesviren und ist für gesunde Menschen harmlos. Die Hälfte von uns allen hatte bereits Kontakt mit dem Virus und spürte wahrscheinlich keine Symptome. Für eine Spende ist es wichtig, dass der CMV-Antikörperstatus von Spender:in und Empfänger:in übereinstimmt. Denn mit den Stammzellen wird auch das Immunsystem des:der Spenders:in weitergegeben. Wird ein Virus übertragen, gegen den keine Antikörper vorhanden sind, kann es zu Abstoßungsreaktionen der transplantierten Stammzellen kommen. Deshalb prüfen wir deinen Kontakt mit dem Virus (CMV-Status) mit unserem dritten Stäbchen.

Liegt beim weltweiten Abgleich der Gewebemerkmale zwischen Empfänger:in und Spender:in diese Information vor, kann schneller das perfekte Match ausgewählt und informiert werden. Diese Zeitersparnis kann lebenswichtig sein.

Was ist meine GRID?

Die GRID ist deine persönliche internationale Spender-ID. Für die weltweite Suche nach Spender:innen werden deine Daten pseudonymisiert. Das heißt, nur deine Gewebemerkmale werden abgeglichen und mit deiner GRID verbunden. Deine persönlichen Daten, wie dein Name oder deine Adresse, werden dafür nicht verwendet. Sie bleiben einzig und allein bei uns, um dich kontaktieren zu können. Datensicherheit ist uns extrem wichtig.